Neue Arbeiten

Shaped Orange, 2023

Shaped Magenta, 2024

 

Objekt hergestellt in Hollufgaards Billedvaerksteder in Dänemark während einem Aufenthalt in Residency Hollufgaard in Kombination mit Malerei.

 

 

Die Komplementaritäten von 2019- 21 sind Objektpaare aus Holz oder Leinwand, die aus zwei Elementen bestehen, die zusammen gehören und dennoch Gegensätze sind. Goethes Farblehre, Niels Bohrs Naturbeschreibung, Hegels Dialektik oder auch die Daoismus beschreiben den komplexen Zusammenhang zwischen zwei Gegensätzen, die ein Ganzes beschreiben.  Durch die Kraft ihrer Polarität wird durch die Beschreibung des einen Phänomens das andere erklärt, wie zum Beispiel Tag und Nacht, kalt und warm, hell und dunkel, groß und klein, usw.

 

Die Objektpaare können unterschiedlich gehängt werden und zeigen aus anderen Perspektiven andere Wirkungen. Sie sind dennoch immer noch Teile in einer dualen Beziehung.  Sie sind die logische Weiterentwicklung von meinen Arbeiten aus den Jahren 2005-2017, die meistens von zwei Farben oder zwei Formen dominiert waren. In den Jahren davor habe ich mich in Schwarz-Weiß hauptsächlich mit Komposition beschäftigt, um die Dynamik innerhalb weniger Formen zu untersuchen. 2016 fing ich an, mir die Abgrenzungen zum Rahmen wegzudenken, damit die Formen frei an der Wand agieren und relatieren können. Aus dieser Überlegung sind die Komplementaritäten entstanden.

 

Inge Jakobsen, 2019

 

 

 

 

 

Complementarities, Couple 2021, Acryl auf Holz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Complementarities, 2 Wandobjekte, Acryl/Holz, 2024

Complementarities, 2020, Acryl auf Holz

 

 

 

 

Painting Diary

 

My image language is close to natures circles including human behaviour. The grammatics I use is geometry, as an intention to express the maximum through a minimum, and formally referring to the geometric size of a painting.

 

Through the years, starting with white and black,

I have been developing geometric forms that are parts of a personal and formal universe, in which form is given allegorical potential in the painting.

 

My work is not illustrative or illusionary, but living through its own laws and own world. To me a painting should carry an inner mystery and this is what a painting can do: Express emotions, impressions, in colour and shape without having to rebuild reality. Like music it can open a world which can not be expressed in words.

 

Inge Jakobsen, 2009

 

 

 

 

„Inge Jakobsen möchte in ihren Bildern unter Einbeziehung von unterschiedlichen Farbkontrasten und einem vielgestaltigen Formenvokabular solche Gegensätze wie Malerisches und formale Strenge, Leidenschaft und kontrollierte Reflexion zu einer harmonischen Einheit bringen.

 

Mit großer Bedachtsamkeit entwickelt sie ein Wechselspiel von farbigen Flächen, Formen und imaginären Räumen, die in ihrer Gestaltung und dynamischen Ausrichtung von vibrierender Schwingung und energetischer Bewegung erfüllt sind.

 

Dabei gelingen ihr leuchtende Bilder von vitaler und sinnlicher Intensität.“

 

Brigitte Klebac

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Duales Denken

 

Meine Arbeiten sind großflächig,  nonfigurativ und bestehen aus strengen Formen und Flächen und verbinden in einem vielgestaltigem Formenvokabular Gegensätze wie malerische Sensibilität mit einer formalen Strenge. In einem Wechselspiel zwischen farbigen Flächen und energetischen Formen entstehen Kompositionen, die-  mal kämpfend, mal ordnend, mal ruhend und oft dramatisch-  imaginäre Räume und vibrierende Farbschwingungen entstehen lassen.

Als Ausgangspunkt war teils die Idee von einer zugrundeliegende Harmonie und dann aber wiederum der Kampf als Ausdruck für die Dualität des Lebens, Licht und Schatten. Seit 1995 halte ich Natureindrücke und Ideen in meinen Arbeitsbüchern fest, abstrahiere und verfeinere sie zu nonfigurativen Kompositionen, autonomen Bildern und seit 2016 neuerdings auch zu Objekten.

Die serielle Arbeit mit Schwarz/Weiß begleitet mich seit 1996, wo die ersten abstrahierten schwarzen Landschaften entstanden sind. Diese prozesshafte Form der Malerei führte mich über die Jahre zu einer konkreten Formensprache, die ein eigenes Ordnungsprinzip innehat. Ein duales Ordnungsprinzip aus Logischem Denken und Lyrisches Empfinden, Kalkül und Emotion, Schwarz Weiß, Meine Bilder ergeben sich in einer Art Rätsel aus den extremen Kontrasten heraus, wie zum Beispiel Malerisches gegen Form, Stille gegen Bewegtes, Spannung gegen Ruhendes, Dramatik gegen Harmonisches.

In meinen letzten Arbeiten, die teils aus Holz, teils als shaped canvas gebaut sind, taucht das duale Thema in den „Complementarities“- (Ergänzungen) wieder auf. 2 Formen sind mit einander verknüpft, können aber durch eine andere Perspektive völlig anders wirken. Zugrunde für diese Arbeiten liegen viele Jahre angewandte Farbtheorie. Ich empfinde meine Bilder und Objekte als Rechenstücke, Rätsel oder Kabalen, die aufgehen müssen. Sie stellen eine Art poetische Logik da und sie sind nicht klassisch Konkret in ihrer Sprache, eher eigenwillig und ich freue mich immer dann, wenn sie mich überraschen können.   

                   

Inge Jakobsen, 2019

 

 

 

 

Auszüge aus einer Eröffnungsrede

 

 

"Ihre großen, ausladenden geometrischen Formen sind ruhig und flächig. Sie vermitteln Stärke, Kraft und Energie. Ihre kleinen Formen sind oftmals spitz und scharfkantig gezackt, wild und furios gestaltet und damit sehr expressiv. Sie vermitteln Dynamik, Spontaneität und Emotionen.

Brigitte Klebac, Kunsthistorikerin

 

 

 

Und die Farbe tut, was Farbe immer tut,

sie geht uns richtig nahe."

 

Reinhard Fritz

 

 

Komplementarität, 2 Objekte, Acryl auf Holz, Zweigstelle_berlin

 

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© Inge Jakobsen, Patrick Ly, Sonja Pachonik, Florian Lechner, Wolfgang Feik